Hohen Niendorf

ist ein Ortsteil von Bastorf und befindet sich auf einer Erhebung etwa 1,5 km südöstlich von Bastorf. Die nächste größere Stadt ist das Ostseebad Kühlungsborn in etwa 5 km Entfernung.

Bereits zur Jungsteinzeit (9.500 bis 3.300 v. Chr.) war Niendorf besiedelt, davon zeugen noch heute zwei Großsteingräber. Aus der Bronzezeit stammen die Hügelgräber am Dornbusch und im Bastorfer Holm. Im 13. Jahrhundert wurde durch deutsche Siedler der Ort "Nypendorp", erstmals 1318 erwähnt, gegründet. Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges ( 1618 bis 1648 ) war Hohen Niendorf Herrensitz der Familie von Bülow. 1761 erwarb Oberjägermeister Gottlieb Heinrich von Brand das Gut, und als er 1770 verstarb begann die tragische Geschichte mit häufigen Besitzerwechseln in den nächsten 100 Jahren. Im Jahre 1864/65 ließ Friedrich Bobsien dann in Hohen Niendorf ein Herrenhaus bauen.  Ein Jahr später wurde der 70.000 qm große Landschaftspark nach Plänen des Rostocker Gartenarchitekten Wilken angelegt. Um 1900 kaufte der Landrat Helmuth von Oertzen-Roggow Niendorf für seine Tochter Eleonore als Mitgift für ihre Hochzeit mit dem späteren Grafen Hans Wichard von Wilamowitz-Moellendorff, der das Herrenhaus 1912 zum Jagdschloß um- und einen Turm anbaute.

Im zweiten Weltkrieg diente das Schloß dann zeitweise als Heim bei der Kinderlandverschickung, danach kamen Flüchtlinge. 1945 ging von hier im Kreis Bad Doberan die Bodenreform aus: „Junkerland in Bauernhand“, wie noch auf einem Schild am Eingang zu lesen ist - Graf von Wilamowitz-Moellendorff wurde vertrieben, das Gut parzelliert. In den 70er Jahren diente das Gebäude als Gewerkschaftsschule. Ältere Einwohner erinnern sich noch: Wenn der schwarze Tatra vorfuhr, war Gewerkschaftschef Harry Tisch wieder da, und dann ging es schon mal hoch her im Jagdschloss.
Nach der Wende verbrannten sich dann einige Investoren am Objekt die Finger und wohl auch jede Menge Geld. Von Projekten wie z. B. einer „Schönheitsfarm“ war damals die Rede.  Seitdem der bekannte Kühlungsborner Architekt Nicolaus Wöhlk dann im Jahre 2007 das Jagdschloß ersteigerte, begann das Schloß langsam aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen ...  Die Sanierung wurde im Juni 2010 abgeschlossen!
Schloß und Schloßpark stehen unter Denkmalschutz.

Neben den Arbeiten am Schloß wurde natürlich auch der Park liebevoll Stück für Stück wieder hergerichtet - der "Urwald" ist verschwunden, es wurden Sichtachsen frei- und Wege angelegt, Unterholz entfernt und dafür Rasenflächen/ Blumenwiesen neu geschaffen ...

Der Schlosspark gehört zu den Naturdenkmälern des Kreises Bad Doberan und enthält auf 30 ha dendrologische Kostbarkeiten: Zu finden sind viele farbenprächtige Rhododendren, ein (ca. 120 Jahre alter) Ilex mit stattlicher Höhe von 15 m, die 120 Jahre alte Steineiche mit mächtiger Krone sowie verschiedene weitere Gehölze von mehreren Erdteilen. Zum Park gehört desweiteren ein idyllischer Schwanenteich. Im Ort gibt es eine Töpferwerkstatt, und am Rande des Dörfchens in Richtung Bastorf wurde in den vergangenen Jahren ein toller Grill- und Ausflugsplatz für ein Picknick im Grünen hergerichtet.

 

 

Ausflugstipps rings um Hohen Niendorf

Sagen und Legenden 

 

 

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